Traumatologie der Zähne
Verletzungen der Zähne und des Zahnhalteapparates können in allen Altersgruppen auftreten, überwiegend allerdings bei Kindern und Jugendlichen. Mehr als 50 Prozent der Jugendlichen erleiden bis zu ihrem 17. Lebensjahr ein Zahntrauma.
Hierbei sind Jungen dreimal so häufig betroffen wie Mädchen. Zwischen dem 2. und 3., sowie zwischen dem 7. und 11. Lebensjahr passieren besonders viele Unfälle, bei denen Zähne verletzt werden.
Die Ursachen sind, abhängig von der Altersgruppe, häufig in der Schule, bei Freizeitaktivitäten und im familiären Leben zu finden. Besondere Gefahren bringen sogenannte Kontaktsportarten mit sich, wie zum Beispiel Fußball, Basketball, Handball, Ringen, Boxen, Karate. Außerdem gibt es Sportarten wie beispielsweise Inlineskating, bei denen eine erhöhte Sturzgefahr besteht. Erfahrungsgemäß passieren auch viele Zahnunfälle beim Fahrradfahren, beim Ballspielen und im Schwimmbad.
Einen entscheidenden Faktor für den Erfolg spielt die Zeit. Verletzte Zähne sollten zeitnah behandelt werden.
Aufgrund der exponierten Zahnstellung sind bei Zahnverletzungen die oberen Frontzähne im Milchgebiss wie auch im bleibenden Gebiss am Häufigsten betroffen. In den meisten Fällen ist es möglich, die verletzten Zähne zu erhalten. Dies ist allerdings vom jeweiligen Befund, also von der Art der Verletzung, der parodontalen Situation und dem Status des Wurzelwachstums abhängig. Ausgeschlagene Milchzähne werden nicht replantiert, da ansonsten Gefahr für den bleibenden Zahnkeim besteht, dass dieser bei der Therapie verletzt wird.
Die Verletzungen zeigen sich entweder nur im Kronenbereich des Zahnes oder betreffen zusätzlich die Zahnwurzel. Ebenfalls kann der Zahn durch die einwirkenden Kräfte aus seinem Zahnfach herausverlagert werden. Herausgeschlagene Zähne sollten nach Möglichkeit in einer Zahnrettungsbox aufbewahrt werden und die zahnärztliche Therapie sollte zeitnah nach dem Unfall beginnen, damit die Erfolgswahrscheinlichkeit des Zahnerhalts hoch ist.
Zähne die ein Trauma erlitten haben können als Spätschaden das Absterben des Zahnnervs aufzeigen, sodass Wochen, Monate oder Jahre nach dem Zahntrauma eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich wird.
Schwierig ist es sich vor Gelegenheitsunfällen zu schützen. Bei Risikosportarten kann ein gezielter Schutz vor Zahnverletzungen durch einen individuell angefertigten Zahnschutz erzielt werden.
Weitere Informationen erhalten Sie unter
www.dentaltraumaguide.org